Am 15.12. fand das 12. Munich Muscle Meetings statt. Mit zeitweise 130 Zuhörern war dies bisher das Meeting mit den meisten Zuhörern in den vergangen Jahren, was uns zeigt, dass die Community der Münchner Muskelforscher stetig wächst und dass das Meeting-Konzept erfolgreich ist. Ein weiterer Grund für die hohe Zuschaueranzahl war der Keynote Talk der Muskelforschungslegende Prof. Dr. Stefano Schiaffino aus Padua. Aufgrund von COVID-19 musste auch die 12. Austragung des Munich Muscle Meetings virtuell stattfinden. Die Münchner Muskelforscher haben aber aus der Not eine Tugend gemacht und die Möglichkeit genutzt, Prof Dr Stefano Schiaffino und internationale Kolleginnen und Kollegen einzuladen. Prof Schiaffino und sein Team haben bei der Charakterisierung von langsamen, intermediären und schnellen Muskelfasern entscheidende Entdeckungen gemacht, die heute z.B. in sportwissenschaftlichen Vorlesungen zur Muskulatur gelehrt werden. Zudem kooperieren Prof Schiaffino und Dr. Marta Murgia mit Prof Matthias Mann am Max Planck Institut in Martinsried, um die Konzentrationen von Tausenden von Proteinen in einer einzigen Muskelfaser zu messen. Dies gibt einen tiefen Einblick in Unterschiede z.B. im Stoffwechsel und bei den Motorproteinen der Muskelfasern.
Komplettiert wurde das 12. Meeting durch drei weitere Vorträge von NachwuchswissenschaftlerInnen, die Ihre aktuellen Forschungsergebnisse vorgestellt haben. Sander Verbrugge aus dem Team der Sportbiologen (TU München) stellte sein aktuelles Review zu Genen vor, die die Glukoseaufnahme in die Muskulatur beeinflussen. Komplettiert wurde die Vortragsreihe durch André Tomalka und Vanessa Todorov ihre aktuellen Forschungsergebnisse zur Biomechanik des Dehnungs-Verkürzungszyklus bzw. der Regulation des Gen-Splicings in der Muskulatur eindrucksvoll vorstellten.
Zu den Zuhörerinnen und Zuhörern gehörten Münchner Muskelforscher von den beiden großen Münchner Universitäten, dem Friedrich Baur Institut, Helmholtz-Zentrum sowie Zuhörerinnen und Zuhörer aus den USA, Finnland, Litauen, Dänemark und Italien plus ein ehemaliger Rektor der deutschen Sporthochschule in Köln. Am Ende stellte sich fast schon die Frage, ob virtuelle Zoom-Meetings besser funktionieren als die persönlichen Treffen. Willkommen beim New Normal!