Ein Aufenthalt im Wald ist gut für die Erholung. In Japan wissen sie das schon länger, denn dort ist das Waldbaden (oder Shinrin Yoku) eine anerkannte Praxis zur Stressreduktion, die zur Gesundheitsvorsorge gehört. Doch wie sieht es mit verschiedenen Waldtypen aus? Klappt das auch bei Jugendlichen? Diesen Fragen geht unsere Professur im Rahmen des Forschungsprojekts A-DUR (TP04: Klimawirkung, Erholung und Gesundheit) gemeinsam mit der TUM Professur für Ökoklimatologie und mehreren Schulen aus dem Raum München und Landshut auf den Grund.
Während eines etwa vier Kilometer langen Rundgangs durch den Auwald sind die Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren an verschiedenen Messungen beteiligt – unter anderem zur Herzfrequenz, zur Temperaturwahrnehmung und zum subjektiven Stressempfinden. Dafür kommen moderne Messinstrumente wie Pulsuhren, Elektroenzephalografie (EEG) -Kopfbänder und Klimarucksäcke zum Einsatz. Auch freiwillige Speichelproben zur Bestimmung des Cortisolwertes werden vor und nach dem Spaziergang sowie an einem definierten Ruhepunkt an der Isar entnommen, um quantitative Messungen zum Stressniveaus zu erhalten.
Ergänzt werden die Spaziergänge durch Reflexionen über den Wert von Auen und ihrem Schutz. So können die Teilnehmenden Fotos von Pflanzen- und Tierarten auf ihrem Spaziergang machen, die in den sog. Bioblitz einfließen – eine online Plattform, auf der alle Arten, die im Naturwald gefunden wurden, mit der Wissenschaft geteilt werden können. Dort lässt sich auch sehen, welche Arten andere bereits entdeckt haben und wo: https://bayern.observation.org/bioblitz/17532/citizen-science-werde-auwaldforscher-an-der-isar/
Das Projekt A-DUR ist Teil des bundesweiten Verbundvorhabens REGULUS und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) gefördert. Ziel ist es neben den positiven Wirkungen von Wäldern auf Gesundheit und Erholung auch das Klima und die Entwicklung des Naturwalds zu untersuchen.