Auch in diesem Jahr war unser Lehrstuhl beim Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft vertreten, der vom 16. bis 19. September 2025 in Münster stattfand. Das Motto „Sportwissenschaft: Vielfalt und Nachhaltigkeit!?“ erwies sich als hochaktuell. Im Zentrum standen Fragen nach der sozialen Verantwortung der Sport- und Gesundheitswissenschaft sowie nach deren Beitrag zu einer lebenswerten und gesunden Zukunft. Gerade angesichts gesellschaftlicher und politischer Umbrüche oder der Bedrohung durch die Klimakrise wurde deutlich: Eine klare Positionierung und der interdisziplinäre Austausch sind unverzichtbar, um neue Perspektiven zu gewinnen.
Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt die Klimakrise als die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit. Hitzewellen gelten als eine der direktesten und gefährlichsten Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit. In seinem Beitrag zur „Hitzebezogenen Gesundheitskompetenz“ thematisierte Dr. Julian Friedrich die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu Hitze und deren Risiken zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und angemessene Entscheidungen während Hitzephasen für sich und andere zu treffen. Durch die Validierung eines entsprechenden Fragebogens wird es künftig möglich sein, diese Kompetenz in der Bevölkerung oder spezifischen Settings – etwa im Sport oder bei Beschäftigten, die im Freien arbeiten – systematisch zu erfassen. Es können Zusammenhänge mit hitzebedingtem Wissen, Bewusstsein und Verhalten hergestellt sowie Unterstützungsbedarfe identifiziert und zielgerichtete Maßnahmen zum Hitzeschutz entwickelt werden.
Einen weiteren wichtigen Beitrag leistete Simon Blaschke mit Ergebnissen aus einer bundesweiten Querschnittsstudie zum „Zusammenhang von elterlicher und schulischer Gesundheitskompetenz mit der mentalen Gesundheit von Grundschulkindern“. Die Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von Familie und Schule als zentrale Settings für die Förderung der mentalen Gesundheit von Kindern. Sowohl die Gesundheitskompetenz von Eltern als auch die in Schulen verankerten Ansätze zeigen eine entscheidende Verbindung zur Entwicklung der Kinder und sollten daher in nachhaltigen Strategien auch in einer gemeinsamen Verzahnung berücksichtigt werden.
Neben den vielfältigen wissenschaftlichen Beiträgen und spannenden Keynotes stand auch der persönliche Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen im Vordergrund. Dabei können Impulse anderer zur sozialen Verantwortung in der Wissenschaft helfen, den eigenen Standpunkt zu reflektieren und gemeinsam eine nachhaltige und vielfältige Zukunft zu gestalten.
Ein großer Dank geht an das Team der Universität Münster um Prof. Bernd Strauß und Prof.in Maike Tietjens, das einen rundum gelungenen Kongress in einer grünen und vielfältigen Stadt und Universität organisierte, bei dem auf Nachhaltigkeit besonderer Wert gelegt wurde.