Immer mehr Sportarten führen neue Systeme zur Unterstützung der Schiedsrichter ein. Die Torlinientechnologie, ein System welches den Schiedsrichter gar ersetzt, kann als typisches Beispiel für den Evaluationsmangel bei der Einführung solcher System gesehen werden. Die FIFA setzte eine Reihe von Tests auf, welche Anbieter bzw. deren Systeme bestehen müssen, um als offizielle Torlinientechnologien akkreditiert zu werden. Evaluationen bezüglich des Kosten-Nutzen Verhältnisses , der Einflüsse der Einführung solcher Systeme/ Technologien auf interene und externe Interessensgruppen, sowie das Spiel an sich wurden hingegen nicht durchgeführt. Das Dissertationsprojekt von Otto Kolbinger soll das Potenzial wettkampfdiagnostischer Methoden zur Evaluation der Einführung solcher Technologien in Spielsportarten aufzuzeigen. Akutell konzentriert sich das Projekt auf den Videobeweis in Spielsporarten. Außerdem untersucht eine weitere Studie derzeit den Einfluß des kürzlich eingeführten Freistoßsprays auf das Spielgeschehen im Fußball. Bereits durchgeführt wurde eine Studie zur Notwendigkeit der Torlinientechnologie in den Fußball-Bundesligen im Auftrag der Deutschen Fußball Liga. Dabei zeigten Kolbinger, Linke, Link und Lames eine sehr geringe Prävalenz von Situationen auf, die ausschließlich durch Torlinientechnologie gelöst werden könnten und erhoben Zweifel bezüglich des Kosten-Nutzen Verhältnisses. Zudem zeigte die Studie das Potenzial für einen Videobeweis im Fußball auf. In weiterführenden Untersuchungen wurden Videobeweise in anderen Sportarten, zum Beispiel Baseball (MLB), evaluiert, um wichtige Hinweise für den Einsatz im Fußball zu generieren.
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Evaluation von technischen Innovationen zur Unterstützung von Schiedsrichtern in Spielsportarten
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