"Bewegung ist mit der Ernährung der wichtigste Präventionsfaktor. Und gerade die Prävention wird in unserer alternden Gesellschaft künftig eine dominierende Rolle spielen", erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, der Präsident der Technischen Universität München (TUM). Am Freitag, den 23. Februar 2019, feierte die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften im Audimax der TUM die "Absolvia". 4 Habilitationen, 13 Promotionen, 89 Zulassungs-, 126 Master- und 285 Bachelorarbeiten wurden 2018 an der Fakultät abgeschlossen.
Der Herausforderung "Prävention" stellt sich die TUM durch interdisziplinäre Kooperationen und Forschungsprojekte in der Fakultät für Medizin, dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan und der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften. "In der Präventionsforschung läuft nahezu das komplette Spektrum universitärer Forschung zusammen. Das ist ein hochkomplexer Bereich. Wenn es uns gelingt, unsere Stärken hier zu bündeln, können wir auch in der Präventionsforschung Weltmeister werden", prognostizierte Präsident Prof. Herrmann.
Dekanin Prof. Oberhoffer: "‘Sport’ und ‘Gesundheit’ beinhalten einen großen gesellschaftlichen Auftrag."
"Die Felder ,Sport' und ,Gesundheit' beinhalten einen großen gesellschaftlichen Auftrag, den Sie künftig bedienen können und auch werden", erklärte Prof. Dr. Renate Oberhoffer, die Dekanin der Fakultät. Den Absolvent_innen wünschte die habilitierte Medizinerin, dass "Sie offen und neugierig bleiben - denn das bringt Sie voran." Die Studierenden könnten stolz auf den Abschluss an der TUM sein. "Finden Sie in ihrer beruflichen Zukunft einen guten Mittelweg zwischen Planung und Spontaneität und nutzen Sie Ihre Erfahrungen aus dem Studium als lebenslange Chance", so Prof. Oberhoffer weiter.
Dr. Heidrun Thaiss, die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), hält Festrede
Als Festrednerin konnte die Fakultät Dr. Heidrun Thaiss, die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), gewinnen. Die Medizinerin betonte den hohen Stellenwert der Prävention. "Ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahren leidet an mindestens einer Krankheit. Dabei sind viele Erkrankungen prävenierbar." Doch gerade in diesem Bereich bestehe großer Nachholbedarf. Nur rund vier Prozent der Gesundheitsausgaben fließen in die Prävention. Dementsprechend forderte Dr. Thaiss. "Wir brauchen einen Paradigmenwechsel im Gesundheitssystem. Die Prävention muss aus ihrem Schattendasein treten. Wir müssen die Lebenswelten der Menschen betrachten und maßgeschneiderte Angebote konzipieren." Für die Absolvent_innen entstünden hier Arbeitsmärkte. "Es gibt genug anzupacken. Ihre Perspektiven sind hervorragend", prognostizierte die Leiterin der BZgA.
Lehrpreis, Diversitätspreis & Dr. Gertrude Krombholz-Preis
Im Rahmen der Absolvia verlieh die Fakultät drei Preise. Dr. Wolfgang Seiberl erhielt den Lehrpreis für die beste Vorlesung und Frank Grob für das beste Seminar. Ausgewählt werden die Preisträger_innen auf der Grundlage der Lehrevaluation. Jedes Semester können die Studierenden der Fakultät dabei die Dozierenden per Online-Fragebogen bewerten.
Der Diversitätspreis ist mit je 500 Euro prämiert. Die Jury vergab die Auszeichnung an Monika Boriss und Carolin Malke für ihre Masterarbeiten sowie Jihad Hossaini und Michael Löw für ihre Bachelorarbeiten. Honoriert werden herausragende Abschlussarbeiten mit Diversitätsbezug.
Bereits zum 21. Mal wurde der Dr. Gertrude Krombholz-Preis verliehen, der die besten wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Sport- und Gesundheitswissenschaften auszeichnet, die in herausragender Weise Theorie und Praxis miteinander verknüpfen. 19 Arbeiten wurden eingereicht. Die Jury aus Prof. Dr. Ansgar Schwirtz, Prof. Dr. Joachim Hermsdörfer und Prof. Dr. Martin Lames sowie der Stifterin und Namensgeberin wählte als Preisträgerinnen Sophia Dinges und Andrea Haunberger (jeweils Masterarbeit) sowie Noora Wedde (Bachelorarbeit). Die drei Preisträgerinnen dürfen sich ebenfalls über je 500 Euro freuen.
Dass Sport- und Gesundheitswissenschaft neben Theorie auch Praxis bedeutet, verdeutlichten die Show-Acts. Frank Grob, Dozent der Fakultät und langjähriger Bundesliga-Turner, zeigte mit drei Studierenden Akrobatik am Pauschenpferd. Studierende der Kleinen Nestler Schule präsentierten Tänze zum Motto "Time to Move!". Nach der Verabschiedung der Absolvent_innen klang die Feierstunde bei einem Sektempfang im Foyer des Audimax aus.
Text: Dr. Fabian Kautz
Fotos: Isabel Uphoff