Aktuelles
Weitere Informationen und veranstaltungen finden Sie auf den Webseiten der Stabstelle Diversity & Equal Opportunities.
Team ELDA bei den Special Olympics World Games in Berlin
27.07.2023
Vom 17.-25. Juni 2023 fanden die Special Olympics World Games in Berlin statt – und damit erstmals in Deutschland. Die Special Olympics World Games sind die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten miteinander an. Team ELDA ist Teil der TUM Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik.
Offizielle Feiern, wie die Eröffnungszeremonie der Special Olympics World Games, im vom Nachthimmel bedeckten Berliner Olympiastadion sind minutiös geplant – so auch die Entzündung der „Flame of Hope“, unter den Augen der zusehenden Weltbevölkerung. Doch diese Spiele sind etwas Besonderes. Das erlebte auch das enthusiastische Publikum vor Ort. Eine der Fackelläuferinnen verlief sich, die andere setzte auf der blauen, markanten Laufbahn zum 100-Meter-Sprint an, übersah ihre Übergabepartnerin und jubelte den Massen zu, ehe das Feuer schließlich doch noch entzündet wurde. Was normalerweise für große Aufregung sorgen würde, bedachten die 50.000 Fans mit stehenden Ovationen.
Das Leben ist nicht frei von Fehlern – das zeigte die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung, bei der tausende Athlet_innen miteinander antraten, über 330.000 Fans an den Sportstätten zuschauten und 20.000 Volunteers tatkräftig unterstützten. So auch Team ELDA, Teil der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik, die Lehre und Forschung mit dem Themenfeld „Inklusive Settings: Lern- und Lehrformen im design for all“ verknüpfen.
Team ELDA, das sind Elke Langbein und Dr. Daniela Schwarz, die sich gemeinsam mit einer zehnköpfigen Studierendengruppe der Sport- und Gesundheitswissenschaften auf den Weg in die Hauptstadt gemacht hatten. „Wir sind stolz, dass es uns im Rahmen der Special Olympics World Games wiederum gelungen ist, unsere Studierenden mit solch praxisnahen Lehrveranstaltungen für ihre zukünftigen beruflichen Aufgaben vorzubereiten und gleichzeitig gemeinsam mit ihnen einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten zu können“, hebt Prof. Dr. Filip Mess, Leiter der Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik, den besonderen Stellenwert der Spiele hervor.
Für die TUM-Delegation standen bei dem zehntägigen Event drei Säulen auf dem Programm, Wissenschaft, Gesundheit und Sport: „Im Rahmen unseres Projekts InSoMe (Inclusive Social Media) haben wir untersucht, wie unsere Zielgruppe, also Menschen mit geistiger Behinderung, Social-Media überhaupt nutzt“, erläutert Dr. Schwarz. „Dafür haben unsere Studierenden über 100 Menschen aus 30 verschiedenen Ländern befragt und das Projekt entsprechend in einen internationalen Kontext gesetzt“, ergänzt Elke Langbein.
Für das wissenschaftliche Programm haben sich weltweit über 100 Forschergruppen gemeldet, darunter auch Team ELDA. 53 Gruppen haben Anträge gestellt, 41 sind letztlich angenommen wurden – vor Ort waren schließlich knapp 220 Forschende. „Was besonders toll war, waren die Möglichkeiten zur Vernetzungen und zum Austausch mit Wissenschaftler_innen aus unterschiedlichen Bereichen, um über die Möglichkeiten unserer Forschung zu sprechen“, erklärt Langbein.
Auch mit ihrem Gesundheitsprojekt „Strong Minds“ sind die beiden Forscherinnen seit 2016 aktiv, Schwarz als Clinical Director für Strong Minds Germany und Langbein als Landeskoordinatorin für Bayern. Team ELDA hilft Interessierten bei nationalen und regionalen Spielen, Techniken zur Bewältigung von ungewünschtem Stress mit Athlet_innen zu üben und so psychisches Wohlbefinden und positives Denken und Handeln zu stärken. Das war bei den Special Olympics ähnlich: „Es war unglaublich – ein Schulleiter aus Indien hat sich unserem Programm angeschlossen, weil er im Vorfeld davon erfahren hat. Er will seinen Schüler_innen mehr Möglichkeiten bieten, hat die Anreise selbst bezahlt, nur um bei uns mitmachen und lernen zu können“, erläutert Schwarz.
Überhaupt sei das Event politisch sehr aufgeladen gewesen, wie der Besuch von zahlreichen hochrangigen Politikern, wie Bundeskanzler Olaf Scholz oder Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, zeigt. Neben zahlreichen Kongressen wurde durch die Teilnehmer_innen des Global Forum for Inclusion gemeinsam daran gearbeitet, inklusive Bildung und Gemeinschaften durch Sport für Jugendliche aller Fähigkeiten zu fördern. "The Berlin Declaration" ruft die Mitglieder der Weltgemeinschaft auf, inklusiven Schulsport zu fördern, finanzielle Mittel bereitzustellen sowie integrative Bildungsprogramme für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu schaffen.
Host Town Programm mit Kanadischer Delegation am TUM Campus im Olympiapark
Zuvor war die Stadt München bereits Gastgeber der kanadischen Delegation, im Rahmen des Host Town Programms, das vom 12.-15. Juni 2023, kurz vor den Special Olympics stattfand. Rund 141 Kanadier_innen hatten über drei Tage Zeit, ein kulturelles Programm, einen Fackellauf im Olympiapark sowie Training in ihren eigenen Sportarten zu bestreiten. „Ein Teil unserer Studierenden hat in unseren Seminaren das Event in Berlin vorbereitet – die andere Gruppe den Besuch der kanadischen Delegation in München“, erklärt Dr. Daniela Schwarz.
Das Training fand am TUM Campus im Olympiapark statt. Die kanadische Delegation hatte die Möglichkeit, an den umliegenden Sportstätten in allen neun Disziplinen trainieren zu können, vom Power Lifting bis Golf. „Und es ist doch ein schöner Gedanke – die Anlagen wurden vor 50 Jahren gebaut, um Olympioniken auf den Wettkampf vorzubereiten – nun waren wieder Athlet_innen vor Ort, die sich auf ihre besonderen Spiele vorbereiten konnten“, macht Langbein den besonderen Geist der Special Olympics nochmals klar.
Diversity Awareness Week 2023
12.07.2023
Der Deutsche Diversity Tag der Charta der Vielfalt stellt jedes Jahr die Anerkennung von Vielfalt und ein respektvolles Miteinander in der Arbeitswelt in den Fokus. Im Hinblick auf den Start der TUM School of Medicine and Health im Oktober 2023 wurde dieses Jahr eine erste gemeinsame Diversity Awareness Woche der Fakultäten für Sport- und Gesundheitswissenschaften und Medizin geplant. Organisiert wurde die Veranstaltung von KeCK, der Koordinierungsstelle für Chancengleichheit und Karriereplanung und den Diversitäts- und Frauenbeauftragten der Fakultät SG. Über 200 Teilnehmende befassten sich im Rahmen der Woche mit unterschiedlichen Diversitätsdimensionen (sozioökonomischer Status und soziale Herkunft, geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung, Antirassismus, Kultur und Alter) in Workshops, Vorträgen und einer Paneldiskussion.
Die Woche startete am Montag im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung mit einer Vortragsreihe zu Diversität in Medizin, Gesundheit und Sport am TUM Campus im Olympiapark. PD Dr. Katharina Crepaz zeigte wie soziale Determinanten der Gesundheit und soziale Ungerechtigkeit sich auf die gesundheitliche Situation von Minderheiten während der Covid-19 Pandemie auswirkten. Anschließend stellten Dr. Daniela Schwarz und Elke Langbein vor, wie Inklusion und Partizipation in der Lehre und in Zusammenarbeit mit Personen mit geistiger Behinderung vermittelt werden können. Zuletzt präsentierte Dr. med. Sarah Preis warum geschlechtliche Unterschiede in medizinischen Behandlungen beachtet werden müssen und wie eine Fehlversorgung aufgrund geschlechtlicher Unterschiede zu vermeiden ist. Die Veranstaltung wurde mit einem gemeinsamen Austausch an verschiedenen Infoständen von TUM4Health, KeCK Angebote, und der TUM Forschungsstation in Kenia abgeschlossen.
Am diesjährigen Deutschen Diversity Tag wurde in Form einer „Diversity Street – unser Weg zu (mehr) Diversität“ am Klinikum rechts der Isar Mitarbeitenden und Studierenden eine niedrigschwellige Möglichkeit geboten, sich über Chancengleichheitsangebote des Klinikums und der TUM zu informieren und sich über Diversitätsthemen auszutauschen. Unter den fünfzehn Infoständen waren vertreten: KeCK, LGBTQIA+ Vertretung, Klinikseelsorge, Frauen-, Abteilungs- und Gleichstellungs-beauftragte, Schwerbehindertenvertretung, Kolleg:innen aus der Pflege des Klinikums sowie die Diversitätsbeauftragte der Fakultät SG. Die verschiedenen Gespräche zu (mehr) Diversität im Arbeitsalltag wurden abgerundet mit einem musikalisch nachdenklichen Ausklang in der Kapelle.
Über die Woche verteilt fanden verschiedene Workshops, Trainings und Vorträge in Präsenz oder Online statt. In Zusammenarbeit mit TUMhorizon konnte ein Verhandlungstraining für Nachwuchswissenschaftler:innen angeboten werden. Dabei wurde insbesondere darüber gesprochen, welche Rolle mögliche Altersdiskriminierung in der Wissenschaft spielt und wie diese auf individueller Ebene in Verhandlungen entgegengewirkt werden kann.
Das Diversity & Queer Department des ASTA Referats lud zu einem Seminar zu geschlechtlichen Identitäten ein, um insbesondere auf die Herausforderungen und Vorurteilen gegenüber trans* und nicht-binären Personen im Universitäts-alltag hinzuweisen. In einem durch den TRR267 ermöglichten online Vortrag zu interkulturellen Konflikten im Arbeitskontext machte Prof. Dr. Ghada Bassioni auf unterschiedliche Kommunikations-weisen und einen reflektierten und respektvollen Umgang mit anderen Kulturen aufmerksam. Des Weiteren wurde in Kooperation mit der TUM School of Engineering und Design ein Anti-Rassismus Training angeboten, indem auf individuelle Vorurteile gegenüber und strukturelle Benachteiligung von People of Colour aufmerksam gemacht und eigene Denkmuster hinterfragt wurden.
Die verschiedenen Themen der Diversity Awareness Woche trafen im Rahmen der Paneldiskussion am MRI aufeinander. Das Panel bestehend aus Prof. Dr. Ghada Bassioni (Professorin für Chemie und Referentin zu interkulturellen Konflikten), Maria Kitzmantel (stellv. Gleichstellungsbeauftragte), Thomas Nguyen (Department Queer & Diversity des ASTA), Saha Samimi (TUM4Health) und Prof. Dr. med. Christoph D. Spinner (Leiter der Stabsstelle Medizin & Strategie der ärztlichen Direktion) diskutierte den Umgang mit Diskriminierung und der Förderung von Vielfalt für die zukünftige School of Medicine and Health. Dabei wurde insbesondere auf die Bedeutung von Sichtbarkeit und Sensibilisierung aufmerksam gemacht. Zudem wies die Studierendenvertretung auf die Verbesserung der Situation von trans* Studierenden hin. Die Panelist:innen waren sich einig, dass es einen Kulturwandel braucht, um die Anerkennung von Unterschieden und Benachteiligung von Menschen, z.B. aufgrund ethnischer oder sozialer Herkunft, geschlechtlicher Identität oder sexueller Orientierung, weiter zu fördern.
Wir möchten uns bei allen Teilnehmenden, Referent:innen sowie bei der Gleichstellungsbeauftragten für Frauen der Landeshauptstadt München bedanken, die zum Erfolg unserer Diversity-Awareness-Woche beigetragen haben. Ihr Engagement und Interesse haben diese Woche zu einer bereichernden Erfahrung gemacht und uns davon überzeugt, unsere Bemühungen zukünftig fortzusetzen, weiterhin ein Bewusstsein für die Bedeutung von Diversität zu schaffen und Vielfalt zu fördern. Unsere Vision ist es, eine vorurteilsfreie, offene und inklusive Arbeits- und Studienatmosphäre für alle Mitarbeitende und Studierende zu verwirklichen, in der jede:r Einzelne:r ihr/sein volles Potenzial und Talent entfalten kann.
Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wird zehn Jahre alt und bekommt vereinfachte Rufnummer
27.06.2023
Die bisherige Rufnummer wird verkürzt und vereinfacht. Vom 01. Juni an ist das Hilfetelefon in Deutschland unter der Nummer 116016 rund um die Uhr erreichbar. Die bisherige Nummer 08000 116 016 bleibt mindestens ein Jahr weiter parallel erreichbar. Die Einführung der einheitlichen Kurz-Telefonnummer 116 016 in der EU geht auf eine Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft aus dem Jahr 2020 zurück. Bislang haben sich 15 EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, nationale Hilfetelefone unter dieser Rufnummer einzurichten.
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ richtet sich an gewaltbetroffene Frauen, an Menschen aus ihrem Umfeld sowie an Fachkräfte. Es berät kostenfrei, anonym und vertraulich zu allen Formen der Gewalt, darunter Partnerschaftsgewalt, Mobbing, Stalking, Zwangsverheiratung, Vergewaltigung und Menschenhandel. Rund 100 qualifizierte Berater*innen sind unter der Telefonnummer 116 016 sowie per E-Mail, Sofort- oder Terminchat auf www.hilfetelefon.de an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Die Beratungen finden in 18 Fremdsprachen statt, darunter Englisch, Polnisch und Russisch. Seit Mai 2022 können Beratungen auch auf Ukrainisch angeboten werden.
Seit dem Start im März 2013 wurde insgesamt rund 387.710-mal per Telefon, E-Mail oder Chat beraten, davon 26.353-mal in einer Fremdsprache. 216.417 von Gewalt betroffene Personen haben das niedrigschwellige Angebot genutzt. Auch die anderen Zielgruppen des Hilfetelefons wurden erreicht: Rund 78.688 Personen aus dem sozialen Umfeld Betroffener sowie Fachkräfte wandten sich an die Beraterinnen. Besonders häufig war häusliche Gewalt Anlass der Gespräche. 193.834-mal vermittelten die Berater*innen Ratsuchende an Einrichtungen vor Ort, davon in 82 Prozent der Fälle an Beratungsstellen und Frauenhäuser.
Quelle: BMFSFJ
Kostenlose Weiterbildungsplattform: Fachkompetenz für die Versorgung von inter* und trans Menschen steigern
14.06.2023
Die Lernplattform Intrahealth bietet Ihnen das Grundlagenwissen, das Sie in Medizin, Pflege oder Psychotherapie brauchen, um inter* und trans Menschen angemessen zu versorgen. Hier lernen Sie anhand von Lernpfaden in kurzen Einheiten mit einfachen Erklärtexten und anschaulichen Lernvideos – schnell, verständlich und flexibel. Ihr neues Wissen können Sie direkt anwenden, denn die Lernmodule enthalten konkrete Beispiele aus dem Versorgungsalltag und vertiefende Praxis-Szenarios.
Keep Calm and Hire a Babysitter - TUM4Kids-Plattform geht online
08.05.2023
Das neue Projekt des TUM Familienservice geht in die nächste Phase. TUM-Eltern können sich ab sofort für die TUM4Kids-Plattform freischalten lassen und nach Babysitting / Nachhilfe suchen.
- Ab sofort können sich Beschäftigte und Studierende unserer Universität für die TUM4Kids-Plattform freischalten lassen und nach Babysitting / Nachhilfe suchen.
Hier erfahren Sie, wie es geht.
Der TUM Familienservice hat bereits 2022 mit der Konzeption einer universitätseigenen Plattform für Babysitting und Nachhilfe begonnen. Das Ziel dabei - Studierende überwiegend aus der TUM, die einen Babysitting- und/oder Nachhilfe-Service anbieten wollen, treffen auf interessierte TUM-Eltern und können selbstverantwortlich Vereinbarungen treffen. So bekommen TUM-Angehörige flexible Unterstützungsangebote und Studierende können neben dem Studium etwas dazuverdienen. Die Initiative dient der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf bzw. Studium und Familie und hat einen großen Zuspruch auf allen Seiten innerhalb der TUM erfahren.
Im November 2022 und Januar 2023 fanden in diesem Zusammenhang zwei Runden mit jeweils einem Erste-Hilfe-am-Kind-Crash-Kurs und einer eintätigen Babysitter-Schulung statt, an welchen ca. 20 motivierte und größtenteils erfahrene Betreuungspersonen teilgenommen haben. Parallel wurde die Plattform (auf der Basis von Moodle) eingerichtet und in ihrer ersten Version online geschaltet. Dort haben einige der Teilnehmer:innen ihre Babysitting- und/oder Nachhilfe-Profile erstellt. Nach und nach werden weitere Profile dazukommen. Durch neue Schulungsrunden, die semesterweise geplant sind, soll die Datenbank erweitert bzw. eingeschränkte Verfügbarkeiten kompensiert werden. Die Plattform befindet sich noch im Aufbau und wird im fortlaufenden Prozess weiter angepasst bzw. erweitert.
Queeres Netzwerk Bayern veröffentlicht ersten Jahresbericht für 2022
18.04.2023
Das Queere Netzwerk Bayern (QNB) hat am 18. April 2023 seinen ersten Jahresbericht veröffentlicht. Der Bericht gibt einen Überblick über die Aktivitäten des Netzwerks im vergangenen Jahr. Mitte 2021 startete das Projekt mit dem Ziel, eine Landesstruktur zur Information-, Kommunikation und Vernetzung für LSBTIQ* in Bayern aufzubauen. Beteiligte sehen die bisher geleisteten Schritte als Basis für eine langfristige Netzwerkarbeit des QNB.
Quelle: Pressemitteilung vom 18.04.2023 Queere Netzwerk Bayern
Studie: Diese beiden Gründe begrenzen den Aufstieg von Frauen in Top-Positionen - und werden bisher kaum beachtet
02.03.2023
Gemeinsame Studie des ZEW Mannheim, der Technischen Universität München und der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung | Frauen wird der Zugang zu Spitzenpositionen wesentlich durch zwei Effekte versperrt, die bisher wenig Beachtung fanden: der Sättigungseffekt und der Ersetzungseffekt. Die Forscherteams untersuchten dazu Daten zu den Vorständen und Aufsichtsräten von über 3000 börsennotierten Unternehmen in Europa im Zeitraum von 2002 bis 2019.
Die Forscherteams konnten zwei eindeutige Effekte identifizieren.
Erstens: „Je höher der Frauenanteil in Führungspositionen in einem Unternehmen bereits ist, desto unwahrscheinlicher ist die Besetzung einer Führungsposition mit einer weiteren Frau“. In der Studie wird das als „Sättigungseffekt“ bezeichnet. „Die Ernennungswahrscheinlichkeit ist am höchsten, wenn keine Frauen vorhanden sind und nimmt mit jeder zusätzlichen Frau im Vorstand stark ab“, heißt es in der Studie.
Zweitens: „Die Chance der Beförderung einer Frau in eine Führungsposition ist höher, wenn eine andere Frau aus der Führungsposition ausscheidet“. Frauen ersetzen also eher eine Frau als einen Mann. Dies ist der „Ersetzungseffekt“.
„Allein durch Arbeitsmarkt-Mechanismen gelingt es kaum, die ungleiche Verteilung von Männern und Frauen in Top-Positionen zu beenden“, sagt Hanna Hottenrott, die am ZEW forscht und Professorin für Innovationsökonomik an der Technischen Universität München ist. „Frauen sprechen häufig von unsichtbaren und unüberwindbaren Hürden beim beruflichen Aufstieg in Spitzenpositionen. Unsere Studie zeigt, dass diese Hürden ganz konkret und unmittelbar sind“, folgert sie. Um ausgewogen besetzte Vorstände zu erreichen, brauche es einen Kulturwandel.
Die Rolle der Quote für Karrieren von Frauen
Die Studie zeige auch, dass Männer häufiger in Top-Positionen befördert werden, während Frauen eher auf Führungspositionen mit geringerem Einfluss landen. Für die Gleichstellung kommt es aber auch auf den Stellenwert der Spitzenjobs an. „Dies sollte bei der Diskussion über Frauenquoten in Vorständen und Aufsichtsräten unbedingt bedacht werden“, fordert Hottenrott. „Quoten ergeben dann Sinn, wenn sie nicht zu Alibibesetzungen einladen.“
Die Ergebnisse der Studie legten nahe, dass eine Frauenquote nicht zu einer sich selbst verstärkenden Dynamik mit mehr Frauenbesetzungen führt, sobald die Quote erreicht ist. „Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit der Berufung von Frauen sinkt mit zunehmendem Frauenanteil unter dem Gleichgewicht der Geschlechter stark ab. Quoten erhöhen die Aufmerksamkeit für die Geschlechterfrage und scheinen zu mehr symbolischen Ernennungen zu führen“, heißt es in der Studie.
Diversity-Preis der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
09.02.2023
Preis für diversitätsbezogene Abschlussarbeiten am 02.02.2023 verliehen
Am Donnerstag, den 02. Februar 2023, feierte die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften Absolvia am neuen Campus in Präsenz. Im Rahmen der Absolvia verlieh die Fakultät bereits zum 9. Mal in Folge den Diversitätspreis, der mit je 500 Euro prämiert ist. Mit dem Preis möchte die Fakultät die Bedeutung von Diversität insbesondere im Zusammenhang mit den Themen Sport und Gesundheit hervorheben und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Themenfeld fördern. Honoriert werden herausragende diversitätsbezogene wissenschaftliche Abschlussarbeiten mit Diversitätsbezug, in den Studiengängen Sport und Gesundheit im Bachelor, Master, und im Lehramt, sowie Promotionsarbeiten. Vorgeschlagen wurden insgesamt acht Arbeiten, die sich mit unterschiedlichen Diversitätsdimensionen, wie Behinderung/ Beeinträchtigungen, psychischer Gesundheit, sexuelle Gesundheit, Gender und Geschlechterrollen, Rassismus und sozioökonomischen Faktoren befassten. Die Arbeiten werden vom Diversitätsausschuss der Fakultät begutachtet, der auch die Preisträgerinnen und Preisträger auswählt. Der Diversitätsausschuss besteht aus Professorin Dr. Elisabeth Wacker, der Frauenbeauftragten Dr. Barbara Reiner, der Diversitätsbeauftragten, Prof. Dr. Ansgar Schwirtz und Dr. Till Lorenzen.
Preisträgerinnen und Preisträger:
Linda Jäger, Bachelorstudentin Gesundheitswissenschaften (Betreuerin: Dr. Carolina Olufemi) überzeugte mit Ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema "Geschlechtersensibilität in der Diagnose und Behandlung am Beispiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Eine systematische Übersichtsarbeit".
Die zweite, mit 500 Euro prämierte Arbeit stammt von Sushobhna Jayal, Bachelorstudentin Gesundheitswissenschaften (Betreuerin: Andrea Göttler) . Ihre Bachelorarbeit befaßte sich mit dem Thema "Challenges encountered by Community Healthcare Workers in Rural Uttarakhand, India during the COVID-19 Pandemic - A Qualitative Study".
Anna Schmid beeindruckte mit ihrer Masterarbeit (Betreurin: Dr. Daniela Schwarz) zum Thema "A Constructivist Grounded Theory of Sexual and Reproductive Health Education for Individuals Labeled as Intellectually Disabled".
Der Diversity-Preis ist eine Maßnahme des Diversity-Gesamtkonzepts der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften. Er setzt für die Stärkung von diversitätsspezifischen Inhalten ein deutliches Zeichen nach innen und nach außen