Wie können übergewichtige Grundschulkinder für vielseitige Gesundheitsverhaltensweisen sensibilisiert werden? Dieser Frage geht der Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsdidaktik von Prof. Dr. Filip Mess ab 1. März 2020 in einem gemeinsamen Projekt mit den Universitäten Konstanz und Leipzig sowie der „Plattform für Bewegung und Ernährung“ (peb) nach. „FamiliePlus – Zusammen gesund leben in Familie und Schule“ ist ein Präventionsansatz zur Förderung gewichtsbezogener Verhaltensweisen in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit insgesamt 767.000 Euro gefördert. Der Anteil, der an die Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften (SG) geht, liegt bei 167.000 Euro.
Durch „FamiliePlus“ sollen die beiden Lebenswelten Schule und Familie miteinander verknüpft werden. „Vor allem die Familie soll für Themen wie Gesundheit und Gesundheitsförderung genutzt werden“, weiß Prof. Mess. „Um die Kinder mit dem Thema vertraut zu machen, erhalten sie im Zuge des Projektes von den Lehrkräften unter anderem gesundheitsbezogene Hausaufgaben, die sie dann gemeinsam mit ihren Familienangehörigen bearbeiten sollen.“ Bei den schulbasierten Maßnahmen liegt der Fokus insbesondere auf solchen Strategien, die die Verbindung zur Lebenswelt Familie ermöglichen. Dadurch soll die Verankerung der Verhaltensänderung im Lebensalltag von Kindern verbessert werden, um dadurch Nachhaltigkeit zu erreichen. „Innerhalb des Projektes werden wir schwerpunktmäßig innerhalb der Lebenswelt Schule arbeiten, da wir wissen, wie Schule funktioniert“, betont Mess.
Der Multi-Setting-Ansatz umfasst die Implementierung von evidenzbasierten Maßnahmen zur Veränderung gewichtsbezogener Verhaltensweisen, wie zum Beispiel körperliche Aktivität, Sitzverhalten, Ernährung oder Schlaf. Des Weiteren sollen anhand eines partizipativen Ansatzes alle Akteure eingebunden werden, um die jeweiligen Schwerpunkte in den Maßnahmen gemeinsam auszuwählen, anzupassen und umzusetzen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Einbettung der lebensweltbezogenen Maßnahmen in einen kommunalen Rahmen, indem vorhandene Strukturen der „Plattform für Bewegung und Ernährung“ (peb) genutzt und weiter ausgebaut werden. „Durch die peb sollen Multiplikatoren in spezielle Kommunen platziert werden“, erklärt Mess. „Dadurch wollen wir Gesundheitsmoderatoren vor Ort implementieren“. Für das Vorhaben werden exemplarisch drei Gemeinden ausgewählt, in denen die Maßnahmen umgesetzt werden sollen.
Am Ende soll das Projekt sowohl im Bereich der Lebenswelten der Teilnehmer, aber auch auf übergeordneter kommunaler Ebene evaluiert werden. Nach der Projektlaufzeit soll zudem überprüft werden, ob die Umsetzung auch in anderen Kommunen möglich und sinnvoll ist.
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Kontakt:
Prof. Dr. Filip Mess
Lehrstuhl für Sport- und Gesundheitsdidaktik
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24521
E-Mail: Filip.Mess(at)tum.de
Text: Romy Schwaiger
Foto: Romy Schwaiger