Daniela Schranner erhält ein Stipendium der "Studienstiftung des deutschen Volks". Gefördert wird das Promotionsprojekt, dessen Ziel es ist die physiologischen Extreme des menschlichen Stoffwechsels bei Athleten zu untersuchen. Betreut wird die Arbeit von Prof. Dr. Henning Wackerhage, dem Ordinarius für Sportbiologie.
"Ich freue mich sehr für Daniela Schranner, dass sie mit ihrem Antrag bei diesem renommierten Begabtenförderungswerk Erfolg hatte. Dass wir uns bei dieser sehr kompetitiven wissenschaftlichen Förderung mit dem Projekt durchsetzen konnten, unterstreicht die Bedeutung des Forschungsthemas", erklärt Prof. Wackerhage.
Analyse von 1.000 Metaboliten in Blutproben von Leistungssportler_innen
Für die Promotion wird Daniela Schranner bei verschiedenen Gruppen von Leistungssportlern fast tausend Metabolite in Blutproben analysieren. Die chemischen Verbindungen entstehen als Zwischenprodukte von Stoffwechselreaktionen in Zellen und werden dann entweder weiter verstoffwechselt oder abgebaut. Beispiele für Metaboliten sind Glukose oder Androsteron, das ein Metabolit des Sexualhormons Testosteron ist. Im menschlichen Blut können bis zu 4.000 Metaboliten gemessen werden.
"Wir wissen, dass Menschen mit metabolischen Krankheiten veränderte Konzentrationen von Metaboliten wie Glukose haben, und wir kennen die normalen Konzentrationen von vielen Metaboliten. Jedoch wissen wir kaum, was die gesunden Extreme der Metabolitenkonzentrationen sind", erklärt Schranner. Um diese Extreme herauszufinden, wird die Konzentration von 1.000 Metaboliten im Blut von Leistungssportler_innen gemessen. "Dass Athleten einen extremen Stoffwechsel haben, ist bereits bekannt. Denn dies ist die Grundlage für zum Beispiel einen schnellen 400 m Lauf oder einen Marathon. Wir wollen nun erstmals betrachten, ob und wie sich dies in den Metabolitenkonzentrationen widerspiegelt", erläutert Wackerhage.
Für das Promotionsprojekt werden unter anderem 400-Meter-Sprinter_innen sowie Ausdauersportler_innen und Kraftathlet_innen und Natural Bodybuilder_innen untersucht. Anschließend werden die Zahlen mit den Referenzwerten von 8.000 Proban_innen verglichen.
Die so gewonnenen Ergebnisse sollen einen Beitrag leisten, den Stoffwechsel von Leistungssportler_innen besser zu verstehen. Ein weiteres Ziel besteht darin, Metaboliten zu identifizieren, die typisch für Leistungssportler_innen sind und dadurch Talent signalisieren können. "Außerdem könnten wir lernen, welche Metaboliten wir über Sport verändern können. Das wäre dann nicht nur für Athleten, sondern eventuell auch für Patienten mit metabolischen Krankheiten wie Diabetes Mellitus, die krankhaft veränderte Metabolitenkonzentrationen haben, relevant", sagt Schranner.
Studienstiftung: Unterstützung von rund 1.100 Promovierenden und 12.900 Studierenden
Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in der Bundesrepublik Deutschland. Gefördert wird laut Satzung "die Hochschulbildung junger Menschen, deren hohe wissenschaftliche oder künstlerische Begabung und deren Persönlichkeit besondere Leistungen im Dienste der Allgemeinheit erwarten lassen." Im Jahr 2018 fördert die Stiftung rund 1.100 Promovierende und 12.900 Studierende. Zusätzlich zu den Finanzleistungen unterstützt die Studienstiftung den wissenschaftlichen Austausch der Doktorand_innen untereinander sowie mit renommierten Wissenschaftler_innen und gewährt Zuschüsse für Auslandsvorhaben.
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Kontakt:
Daniela Schranner
Professur für Sportbiologie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24400
E-Mail: Daniela.Schranner(at)tum.de
Text: Dr. Fabian Kautz
Fotos: Pixabay; Daniela Schranner