Unter dem Titel „Dimensions of Motor Control – Sport, Health, Development, Robotics“ fand vom 19. bis 21. März 2025 die 18. Tagung der Sektion Sportmotorik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) statt am TUM Campus im Olympiapark (CiO) statt. Die Veranstaltung, ausgerichtet vom Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft und der Professur für Neuromuskuläre Diagnostik, bot eine hochkarätige Plattform für den wissenschaftlichen Austausch. Neben aktuellen Forschungsergebnissen wurden innovative Ansätze zur Motorikforschung aus unterschiedlichen Perspektiven präsentiert und diskutiert.
Am Mittwochmittag eröffnete Prof. Dr. Joachim Hermsdörfer, Department-Head und Ordinarius für Bewegungswissenschaft, die dreitägige Konferenz vor den rund 220 Teilnehmende, darunter 59 internationale Forscherinnen und Forscher aus 18 verschiedenen Ländern. In seiner Rede stellt er den Gästen, die insgesamt 75 Institutionen vertraten, nicht nur das Department und die Besonderheiten des neuen TUM CiO vor, sondern gab auch einen Ausblick auf die inhaltliche Ausrichtung der Konferenz: „Wie Sie alle wissen, hat motorische Kontrolle viele Dimensionen: Wir haben natürlich den Sport als zentrales Thema, und in den letzten Jahren haben wir auch viel über Gesundheit und Entwicklung gesprochen. Neu ist jetzt, dass wir auf dieser Tagung auch Robotik einschließen wollen.“
Das Programm beinhaltete dabei inspirierende Keynotes zu Sport, Gesundheit, Entwicklung und Robotik renommierter Expertinnen und Experten, die neue Impulse für die Forschung und Praxis gaben. Außerdem boten die zahlreichen Symposien, eine Posterpräsentation mit 34 Präsentierenden sowie Workshops und Panel-Talks vielfältige Möglichkeiten zur Vertiefung spezifischer Themenfelder, von der sportlichen Leistungsfähigkeit bis hin zur robotergestützten Rehabilitation.
Prof. Hermsdörfer betonte, dass die großartige Umsetzung der Tagung zu großen Teilen seiner wissenschaftlichen Mitarbeitenden zu verdanken sei: „Ich möchte bereits bei der Eröffnung den „wahren“ Organisatoren danken, Dr. Waltraud Stadler und Dr. Philipp Gulde, die all die Arbeit geleistet haben, die bereits Monate vor diesem Tag liegt. Und natürlich den Teams aus unseren beiden Lehrstühlen, die sich um alles kümmern, was während dieser drei Tage für die Tagung und das Wohl der Teilnehmer zu tun ist.“
Mitorganisator Prof. Dr. David Franklin, Leiter der Professur für Neuromuskuläre Diagnostik, rückte anschließend die inhaltliche Einbindung der Robotik in die Konferenz in den Fokus: „Natürlich muss ich nicht viel darüber sagen, wie wichtig Gesundheit und Sport für die motorische Kontrolle sind und umgekehrt, und ich denke, wir alle wissen, wie wichtig die Entwicklung für das Verständnis der motorischen Kontrolle ist und wie sie uns leitet. Mein Interesse gilt jedoch der Frage, wie wir Robotik und motorische Kontrolle miteinander verbinden können. Es geht nicht nur darum, die Robotik zur Messung der motorischen Kontrolle zu nutzen, denn die Robotik ist auch ein wunderbares Werkzeug, um Theorien zur motorischen Kontrolle zu testen, indem man Kontrollstrategien auf humanoiden Robotern, Roboterarmen oder Prothesen implementiert. Und, ein wenig abseits des sportlichen Schwerpunkts, ist ein sehr interessanter Punkt, wie Menschen und Roboter zusammenarbeiten und wie wir dies nutzen können, um zu untersuchen, wie Menschen interagieren und zusammenarbeiten.“
Als Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft und Leiter der Professur Biomechanik im Sport durfte Prof. Dr. Ansgar Schwirtz zugleich als in- und externer Teilnehmer auftreten. „Es geht darum, dass wir miteinander ins Gespräch kommen über den Gegenstand Sportwissenschaft in der Sektion Sportmotorik. Die interdisziplinäre Verbindung drückt sich über die verschiedenen Themen dieser Konferenz aus, die ja ein breites Spektrum der Sportwissenschaft abbilden. Man sieht, dass die Sportwissenschaft etwas zu sagen hat.“ Er hielt die Gäste dazu an, in den kommenden Tagen zu reflektieren, ob der Begriff der Sportmotorik der Vielzahl eingebrachter Perspektiven noch gerecht werde.
Auf einer Panel-Diskussion wurden wichtige Fragen zum Begriff der Sportmotorik, zu den Inhalten der Lehramtsbildung und den involvierten Wissenschaftsfeldern angesprochen und von den Experten diskutiert. Anwendungsorientierte Grundlagenforschung in den unterschiedlichen Feldern wird dabei als ein zentrales Betätigungsfeld angesehen.
Am dritten Tag schloss Prof. Hermsdörfer die Konferenz mit einem sehr positiven Resümee: „Ich war äußerst positiv überrascht von dem großen Interesse an unserer Tagung, das sich in der großen Zahl an Teilnehmern, aber auch in deren aktiven Teilnahme an all den verschiedenen Veranstaltungen, die wir angeboten haben, gezeigt hat.“
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Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Hermsdörfer
Department Head Health and Sport Sciences
Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Tel.: 089 289 24550
E-Mail: joachim.hermsdoerfer(at)tum.de
Prof. Dr. David Franklin
Department Head Health and Sport Sciences
Neuromuskuläre Diagnostik
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
Tel.: 089 289 24583
E-Mail: david.franklin(at)tum.de
Text & Fotos: Jasmin Schol