Fußball als Inklusionsfaktor in Deutschland: „Der DFB im Spiegel der UN-BRK“
Auftraggeber: Deutscher Fußball-Bund (DFB)
Forschende Institution: Technische Universität München | Diversitätssoziologie
Projektleitung:
Lehrstuhl Diversitätssoziologie
Prof. Dr. Elisabeth Wacker
Uptown München-Campus D
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Tel.: +49 (89) 289 - 24460
Fax: +49 (89) 289 - 24463
E-Mail: elisabeth.wacker(at)tum.de
Kooperation mit:
Deutscher Fußball-Bund (DFB)
Laufzeit: 6 Monate (2014)
Abschlussbericht: Dezember 2014
Projektmitarbeiter: M.A. Stefan Schmidt, Dominik Baldin
Ausgangslage:
Teilhabe durch Sport ist eigentlich kein neues Thema. Mit der Verabschiedung der Europäischen Charta „Sport für alle“ haben sich die Vertragsstaaten, Deutschland eingeschlossen, bereits 1975 verpflichtet Bedingungen zu schaffen, die es der gesamten Bevölkerung ermöglichen Sport zu treiben (vgl. Küchenmeister & Schneider 2011, S. 7). Dieses „Recht auf Sport für alle“ erfährt durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention eine Dynamisierung. Artikel 30 der UN-BRK fordert die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung bezogen auf das kulturelle Leben sowie Erholung, Freizeit und explizit auch Sport ein (Abs. 1). Menschen mit Behinderungen sollen ermutigt werden, an Sportaktivitäten teilzunehmen (Abs. 5), und zwar „so umfassend wie möglich an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen“, und ihre Teilnahme soll gefördert werden. Es soll außerdem sichergestellt werden, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit haben, behinderungsspezifische Sportaktivitäten zu organisieren, zu entwickeln und an solchen teilzunehmen. Welche Aufgabe, im Rahmen des organisierten Sports, dem DFB bislang diesbezüglich zukommt und welche anschlussfähigen Projekte er bereits unterstützt und ins Leben gerufen hat, soll anhand des Pilotprojektes untersucht werden.
Zielsetzung:
Die intendierte Forderung der UN-BRK, den Zugang zu Freizeit und Sport und somit auch zum Fußball für alle zu gewährleisten, ist eine komplexe Aufgabe. Inwieweit der DFB bereits inklusionsorientierte Projekte initiiert und Anstrengungen unternommen hat, die den Anforderungen der UN-BRK gerecht werden, wird anhand eines zu entwickelnden Analyserasters identifiziert. So können bereits vorhandene Aktivitäten, Strukturen, Verfahren oder Programmatiken, hinsichtlich ihrer Ausrichtung an und Auswirkungen auf die gleichberechtigte Teilhabe von beeinträchtigten Personen im Fußball, erfasst und bewertet werden. Mit Hilfe der Kriterien und Indikatoren der UN-BRK entsteht dabei ein Projektraster, in dem Anforderungen und Ziele bezogen auf Chancen und Risiken von Veränderungen, fachliche und rechtliche Standards, mögliche strategische Optionen und wissenschaftliche fundierte Empfehlungen transparent und systematisch nachvollziehbar werden. Ferner wird auf diese Weise ein Rahmen für eine regelmäßige Berichterstattung generiert, die nach UN-BRK zukünftig erforderlich sein wird.
Links:
Projektankündigung des DFB finden Sie unter folgendem Link.
Vorstellung des Projekts beim DFB-Forum in Kassel unter folgendem Link.