Prof. Dr. Renate Oberhoffer hat am Freitag, den 19. Oktober, auf der Konferenz "Artery 18" im portugiesischen Guimares eine Keynote gehalten. Die Dekanin der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften sprach im Panel "Childhood determinants of arterial dysfunction" über "Central and peripheral blood pressure".
"Die Konferenz ist europaweit die größte wissenschaftliche Veranstaltung zu diesem Thema. Mich hat insbesondere die Interdisziplinarität fasziniert. Die Teilnehmer sind beispielsweise Mediziner, Bio Engineers oder Sportwissenschaftler. Gerade die Sportwissenschaftler beleben das Forschungsfeld mit ihren Beiträgen zum Themenfeld ,Bewegung und Gefäßgesundheit' merklich", bilanziert Prof. Oberhoffer.
Peripherer und zentraler Blutdruck als Messgröße für die Gesundheit von Kindern
Der Blutdruck ist eine wichtige Messgröße für die Gesundheit von Kindern. Zwei Messverfahren bestehen: Der periphere Blutdruck wird mit einer Manschette am Oberarm erhoben und zeigt an, mit welchem Druck das Blut vom Herz an dieser Stelle durch die Adern gepumpt wird. Der zentrale Blutdruck dagegen wird mit einem Gerät ermittelt, das diesen für den Austritt aus der Herzkammer berechnet und dabei auch die Geschwindigkeit der Pulswelle anzeigt. "Der zentrale Blutdruck ist als Messgröße noch relativ neu und bisher leider kaum etabliert. Dabei ist gerade dieser Wert wichtig, denn er dokumentiert, wie die Leistungsfähigkeit des Herzens ist und wie gut der Kopf mit Blut versorgt wird", erklärt Oberhoffer. In verschiedenen Studien wurde belegt, dass Kinder mit einem zu hohen zentralen Blutdruck schwächere kognitive Leistungen vollbringen. Zudem erlitten diese Kinder im weiteren Lebensverlauf häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankung wie etwa einen Schlaganfall, so Oberhoffer weiter.
Ein grundsätzliches Problem besteht darin, dass bisher in Deutschland der Blutdruck bei Kindern zu selten gemessen wird.. Dabei haben bereits mindestens fünf Prozent der Heranwachsenden Bluthochdruck, wogegen Maßnahmen ergriffen werden müssten.
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie: Symposium mit US-Gast & Konferenz der DeGAG
Der Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie von Ordinaria Oberhoffer arbeitet in Forschung und Lehre sowie durch die "Sportmedizinische Ambulanz für Kinder und Jugendliche" daran, die Untersuchung sowie beide Messverfahren zu etablieren. So war im Sommer Prof. Dr. Elaine Urbina zu Gast für ein Symposium. Die renommierte US-Forscherin sprach auch in Guimares gemeinsam mit Oberhoffer in dem Panel zum Blutdruck von Kindern.
Im kommenden Jahr wird der Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie den Kongress der Gesellschaft für Arterielle Gefäßsteifigkeit (DeGAG) in München ausrichten.
Zur Homepage des Lehrstuhls für Präventive Pädiatrie
Zur Homepage der Sportmedizinischen Ambulanz für Kinder und Jugendliche
Zur Homepage der Konferenz Artery
Kontakt:
Prof. Dr. Renate Oberhoffer
Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie
Georg-Brauchle-Ring 60/62
80992 München
Telefon: 089 289 24571
E-Mail: praventive-paediatrie(at)tum.de
Text: Dr. Fabian Kautz
Fotos: TUM/Prof. Dr. Renate Oberhoffer