GLOBHL
Das Global Health Literacy Research Network (GLOBHL) wurde im März 2020 unter dem namen Covid-19 Health Literacy Network (Covid-HL Network) gegründet und stellt erstmals ein offenes internationales Forschungsnetzwerk dar, das Gesundheitskompetenzforschung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, unterschiedlichen Settings und in allen Regionen der Welt durchführt. Daher erlauben die GLOBHL StudienNetwork explizit, Evidenz zum Thema in unterschiedlichen Regionen zu erzeugen und Ländervergleiche zur Gesundheitskompetenz durchzuführen. In GLOBHL wird nicht nur die allgemeine Gesundheitskompetenz, sondern auch die digitale und mentale Gesundheitskompetenz untersucht.
Gegründet wurde GLOBHL von Prof. Dr. Orkan Okan und Prof. Dr. Kevin Dadaczynski (Hochschule Fulda). Der Koordination in Deutschland gehört als weiteres Gründungsmitglieder zudem Prof. Dr. Melanie Messer (Universität Trier) an. Im Forschungsnetzwerk sind mittlerweile mehr als 180 Forschende aktiv, die an über 80 Institutionen affiliiert sind und dabei aus mehr als 70 Ländern stammen. GLOBHL im Besonderen Early Career Researcher, die Seite-an-Seite und gleichberechtigt mit Senior Researchern in den Projekten forschen. GLOBHL verfolgt folgende übergreifende Ziele:
- Etablierung eines globalen Forschungs- und Praxisnetzwerkes im Bereich Gesundheitskompetenz, Gesundheitsinformationen, Gesundheitsförderung/Prävention und Gesundheit
- Umsetzung von internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen in den o. g. Bereichen einschließlich der Realisierung länderübergreifender/-vergleichender Auswertungen
- Unterstützung von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Praxis und Politik durch wissenschaftliche Erkenntnisse
Derzeit laufen vier Studien in GLOBHL:
- Covid-HL: Universities
- Covid-HL: Schools
- Covid-HL: Health Literacy of Covid Survivors
- Pflegeschulleitungsstudie
Weitere Studien in der Pflege und im Bildungsbereich sind für das Jahr 2024 geplant.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der GLOBHL Website.
Gesundheitskompetenz und die Covid-19-Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat einerseits die Menge der im Internet verfügbaren und in den sozialen Medien kursierenden Informationen zur Gesundheit schlagartig und signifikant vergrößert. Andererseits ist durch die Pandemie aber auch das Informationsbedürfnis der Menschen erheblich gestiegen. Gleichzeitig sind die digitalen Welten und Informationsumfelder, in denen sich Menschen heute bewegen, hoch komplex und dadurch zunehmend schwieriger zu navigieren.
Menschen aller Alters- und Bevölkerungsgruppen sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen und zunehmend auch mit Barrieren konfrontiert, wenn sie versuchen, sie selbst oder Personen aus dem sozialen Nahraum betreffende Informationen zur Gesundheit zu finden und zu verstehen, diese kritisch zu reflektieren und Informationen zu nutzen, um in ihrem täglichen Leben Entscheidungen für die Gesundheit zu treffen.
In dieser globalen und noch nie da gewesenen Krise sind zuverlässige und vertrauenswürdige Informationen der Schlüssel dazu, dass die Menschen die Empfehlungen zum Gesundheits- und Präventionsverhalten der Gesundheitsbehörden verstehen und wissen, was sie wie tun können, um sich und andere vor dem Coronavirus zu schützen. Es ist aber auch äußerst wichtig, dass Informationsentwickler:innen und -anbieter:innen (im Internet, den sozialen Medien, auf kommerziellen und nicht-kommerziellen Plattformen) leicht auffindbare, leicht zugängliche, leicht verständliche und leicht nutzbare Informationen bereitstellen. Gesundheitskompetenz, d. h. die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen zu finden, verstehen, beurteilen und anzuwenden, ist daher für die Menschen wichtiger denn je, um sich in den digitalen Informationsumgebungen zurechtzufinden und Gesundheitsinformationen als Grundlage für ihr Verhalten zu nutzen.