Die Betriebseinheit für Angewandte Sportwissenschaft ist am 24. und 25. April Gastgeber des internationalen Kongresses ISPAWISS. Unter dem Titel "International Symposium on Paralympic Winter Sports and Science" (ISPAWISS) werden sich rund 50 Gäste - unter anderem aus Italien, Norwegen, Spanien, Polen und Großbritannien - auf dem TUM-Campus im Olympiapark austauschen.
Während bereits seit 1996 der "International Kongress on Science and Skiing" stattfindet, fehlte für den Bereich des paralympischen Wintersports lange eine Plattform. "Aus diesem Grund haben wir 2012 den ISPAWISS gegründet, um ein Forum zur Vernetzung sowie für die Präsentation und den Austausch von Ergebnissen für diejenigen zu schaffen, die in diesem Bereich forschen", erklärt Dr. Peter Spitzenpfeil, Leiter der Betriebseinheit für Angewandte Sportwissenschaft.
Wissenschaft und Praxis
Der Kongress richtet sich sowohl an Wissenschaftler_innen als auch an Praktiker_innen wie Trainierende, Betreuende und Sportler_innen. "Wir haben hier ein prima Forum geschaffen, dass es diesen Personengruppen ermöglicht, sich an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis zu informieren und wissenschaftlichen Input zu erhalten", sagt Spitzenpfeil. Die thematische Vielfalt ist groß. Nachdem noch 2012 ein Fokus auf die Alpin-Disziplinen gelegt wurde, umfasst der ISPAWISS 2015 nun den gesamten paralympischen Wintersport. "Wir haben beispielsweise Biomechaniker, die darstellen, welche Prothesenarten für das Training paralympischer Ski-Athleten besonders geeignet sind - und welche eher für andere Trainingsarten. Dann gibt es Vorträge mit sozialwissenschaftlichen Hintergründen und auch konkrete Praxisthemen", erklärt Maren Goll. Die Mitarbeiterin der Angewandten Sportwissenschaft organisiert den Kongress.
Key-Note zum Thema Ausdauertraining
In dem Key-Note Vortrag zum Thema "Endurance training - new insights into old problems" wird Dr. Markus de Marrées von der Deutschen Sporthochschule Köln neue Erkenntnisse im Bereich des Ausdauertrainings mit nordischen Skiathlet_innen erläutern.
Ein in der Schweiz bereits bewährtes Praxisprojekt ist "SkiEasier". Dabei wird Sehgeschädigten das Skifahren auf Pisten ermöglicht. Dafür werden sie von speziell ausgebildeten Instruktor_innen begleitet, die über Funk Kommandos wie "links", "rechts" oder "Kannte" auf Kopfhörer sprechen und außerdem das Einsteigen in die Lifte und Gondeln unterstützen.
Fünf Goldmedaillen bei Paralympischen Spielen in Sotschi
Die Angewandte Sportwissenschaft konnte bei den Paralympischen Spielen in Sotschi große Erfolge feiern. Die von Spitzenpfeil und Goll unterstützte Athletin Anna Schaffelhuber war mit fünf Goldmedaillen die erfolgreichste Teilnehmerin der Spiele und wurde in Deutschland zum Gesicht der Paralympiade. Im Rahmen eines vom Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) geförderten Projekts hatte die Angewandte Sportwissenschaft zuvor speziell für Schaffelhuber ein Trainingsprogramm entwickelt und den Dämpfer des Monoskis der 22-Jährigen exakt auf sie abgestimmt.
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Kontakt:
Dr. Peter Spitzenpfeil
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Telefon: 089 289 24562
E-Mail: Peter.Spitzenpfeil(at)tum.de